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IN MY ROOM

Deutschland / Italien 2018, Farbe, 120 Min., FSK 12
Regie: Ulrich Köhler
Daesteller: Hans Löw, Elena Radonicich, Michael Wittenborn, Ruth Bickelhaupt

Armin wird langsam zu alt für das Nachtleben und die Frauen, die er mag. Er ist nicht glücklich mit seinem Leben, kann sich aber kein anderes vorstellen. Als er eines Morgens aufwacht, ist es totenstill: Die Welt sieht aus wie immer, aber die Menschheit ist verschwunden. - Ein Film über das beängstigende Geschenk absoluter Freiheit.

Dass Ulrich Koehler, Regisseur von AM MONTAG KOMMEN DIE FENSTER und SCHLAFKRANKHEIT mit IN MY ROOM keinen richtigen Genrefilm gedreht hat, überrascht wenig. Zwar bedient er sich mit dem plötzlichen Verschwinden eines Großteil der Menschheit eines typischen Musters des fantastischen Films, platziert einen, später zwei Menschen allein in den Ruinen der Zivilisation, doch wo sich ein Genrefilm bald für die Ursachen der Katastrophe interessieren würde, nach außen, auf das große Ganze blicken würde, richtet Koehler den Blick nach innen.
Das Portrait einer Generation, zu der sich der inzwischen 48jaehrige Koehler wohl nicht mehr zählt, der er aber einst angehörte: Aus bürgerlichem Haus, ohne sozialen Druck aufgewachsen, ohne die Notwendigkeit, sich schnell zu entscheiden, was man im Leben machen soll und will. Besonders in Berlin gibt es zahllose solche Menschen, solche Männer, die von Job zu Job, von Liebschaft zu Liebschaft wechseln, sich viele Türen offenhalten und dabei vielleicht doch nicht so frei sind, wie sie zu sein glauben.
Letztes Jahr feierte Valeska Grisebachs WESTERN in der Cannes-Nebenreihe Un Certain Regard Premiere, in diesem Jahr war dort Ulrich Koehlers IN MY ROOM zu sehen. Vielleicht ein gutes Omen für einen Film, der im Ansatz dystopische Genre-Muster benutzt, damit jedoch eine klassische Generationengeschichte erzählt. (programmkino.de)

Do 8. bis So 11. Nov täglich um 21.30 Uhr
Mo 12. und Mi 13. Nov jeweils um 19.15 Uhr

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