zur Filmbeschreibung

BEWAELTIGUNG Chronik eines Selbstverlustes


In der Reihe LESELAND OBERHESSEN der OVAG und im Rahmen der Film- und Veranstaltungsreihe 9. November 1938

Feridun Zaimoglu hat einen virtuosen Künstlerroman geschrieben über jemanden, der sich vornimmt, Adolf Hitler zum Protagonisten seines neuen Buches zu machen. Zu Beginn scheint es eine normale Vorarbeit zu sein. Denn Schreiben bedeutet immer „Anverwandlung“, eine Nähe zum Material ist absolut notwendig. Was aber, wenn das Material sich nicht bewältigen lässt und beginnt, ein zerstörerisches Eigenleben zu führen? Die Recherchereise des Autors an „Schauplätze“ Hitlers, führt ihn immer tiefer hinein in die Gedankenwelt seines Protagonisten. Die Bayreuther Festspiele, München, Obersalzberg: ein surrealer Fiebertraum. Doch es ist auch eine Reise zurück in der Zeit, in seine Jugend in die Stadt Dachau Mitte der 1980er, wo er zur Schule ging nicht weit von der Stelle, wo die Nationalsozialisten 1933 das erste KZ errichteten. In Kiel, an seiner Schreibmaschine, versucht er seine Figur literarisch zu entfesseln und zugleich zu bannen. Und verliert Schritt für Schritt die Kontrolle über sein Projekt und mehr und mehr auch sich selbst. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er ist einer der renommiertesten deutschen Schriftsteller der Gegenwart. Moderation: Andreas Matlé

Eintritt 12 Euro
Reservierungen unter www. Kuenstlich-ev.de

Di 8. Nov 19 Uhr, Kulturzentrum Bezalel Synagoge

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